Verbesserung der ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen Abgestimmte Versorgung unter Einsatz von elVi

Das Versorgerteam
Jedem Pflegeheim ist ein vom Praxisnetz bestimmtes Versorgerteam aus zwei bis acht Ärztinnen und Ärzten zugeordnet. Dieses Versorgerteam ist Ansprechpartner für die eingeschriebenen Patientinnen und Patienten und vertritt sich gegenseitig. Eine einheitliche, im Praxisnetz festgelegte Dokumentation ermöglicht eine abgestimmte Versorgung.
Die Netzärztinnen und Netzärzte
Optional kann das Versorgerteam durch eine Netzärztin oder einen Netzarzt ersetzt werden. Solche Netzärztinnen und Netzärzte sind am Praxisnetz zur ausschließlichen Versorgung von Pflegeheimbewohnern angestellt.
Die Netz-EVAs
Die Ärztinnen und Ärzte, die am Vertrag teilnehmen, werden von Netz-EVAs unterstützt. Netz-EVAs sind Medizinische Fachangestellte mit einer spezifischen Fortbildung. Sie übernehmen vorab definierte Aufgaben in Stellvertretung für die Ärztin oder den Arzt und stehen im engen Austausch mit den zu betreuenden Pflegeheimen. Jedes Praxisnetz verfügt über mindestens eine fest angestellte Netz-EVA.
Die Versorgung
Der Vertrag zur Pflegeheimversorgung sieht für die betreuenden Ärztinnen und Ärzte bzw. die Netz-EVAs mindestens drei nicht anlassbezogene Heimbesuche im Quartal vor. Die Kommunikation zwischen Ärztinnen und Ärzten, den entlastenden Versorgungsassistentinnen und Pflegeheimen wird durch Quartalsgespräche, Fortbildungen und Qualitätszirkel gefördert. Damit können Notfallsituationen in den Pflegeheimen vermieden werden. Die abgestimmte Versorgung trägt so dazu bei, dass unnötige und für die Betroffenen belastende Krankenhauseinweisungen verhindert werden können.
Die elektronische Visite mit elVi
Der Pflegeheimvertrag kann durch das Videokonferenzsystem elVi ergänzt werden. Es dient dazu, die unterschiedlichen Leistungserbringer aus dem Gesundheitswesen – etwa Pflegeheime, ambulante Pflegedienste, Krankenhäuser oder Sanitätshäuser – mittels einer Videokonferenz in die Patientenbetreuung durch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte einzubeziehen. Der Einsatz von elVi ermöglicht eine bedarfsgerechte Behandlung auch in dringenden Fällen, wodurch sich die Zahl sowohl der Arztbesuche als auch der Krankenhauseinweisungen reduzieren lässt.
Projektbeteiligung
In den fünf Modellregionen beteiligen sich am Pflegeheimvertrag insgesamt über 165 Ärztinnen und Ärzte aus dem haus- und fachärztlichen Bereich. Sie versorgen mehr als 5.700 Patientinnen und Patienten in rund 86 Pflegeheimen.
Kooperationspartner
Die meisten gesetzlichen Krankenkassen in Westfalen-Lippe und ihre Verbände unterstützen das Projekt.
Weitere Informationen unter www.kvwl.de
Das Projekt im Überblick
- Verbesserung der ärztlichen Versorgung in stationären Pflegeheimen in der KV-Region Westfalen-Lippe
- Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner von einem Versorgerteam, das sich gegenseitig vertritt
- abgestimmte Versorgung durch einheitliche Dokumentation
- Einsatz der Software elVi für eine engmaschige und bedarfsgerechte ärztliche Behandlung