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PETRA 2.0 Personalisierte Therapie bei Rheumatoider Arthritis basierend auf dem Modell der Psychoneuroimmunologie

Sicherstellung Bayern

Rheumatoide Arthritis, kurz Rheuma, zählt zu den großen chronischen Volkskrankheiten unserer Zeit. Erkrankte werden bisher vornehmlich symptomatisch medikamentös behandelt. Wie sich Betroffene auch selbst in ihren Behandlungsprozess einbringen können, wird in dem Forschungsprojekt PETRA 2.0 (Personalisierte Therapie bei Rheumatoider Arthritis) untersucht.

PETRA 2.0

Förderung von Gesundheits- und Lebenskompetenz bei Rheumatoider Arthritis 
Ziel von PETRA 2.0 ist es, psychische Befindlichkeit, Immunstörung und Krankheitsaktivität der Betroffenen langfristig positiv zu beeinflussen. Im Erfolgsfall fällt den Erkrankten der Umgang mit ihrer rheumatoiden Arthritis leichter, weil Krankheitsschübe reduziert werden können. Insgesamt wird für die Betroffenen ein Gewinn an Lebensqualität erwartet. Kern des Projekts ist ein neunmonatiges, durch Psychotherapeut:innen geführtes gruppenbasiertes Kompetenztraining für Patient:innen.

Projektteilnahme 
Teilnehmen können bayerische Patient:innen mit einer gesicherten Diagnose der rheumatoiden Arthritis (ICD10 M05.- oder M06.-) ab 18 Jahren. Für den Einschluss über den niedergelassenen Rheumatologen muss die Patientin/der Patient bei der AOK Bayern oder einer der beteiligten BKKen versichert sein. Nach Einschreibung durch den teilnehmenden Rheumatologen werden die Patient:innen durch die Krankenkassen in eine Kontroll- (Regelversorgung) und eine Interventionsgruppe (Kompetenztraining) randomisiert. 
Die Rekrutierung von Patient:innen und Rheumatolog:innen endet am 30. September 2023. 

Ansatz der Psychoneuroimmunologie
Grundlage für den therapeutischen Ansatz im gruppenbasierten Kompetenztraining sind Erkenntnisse der Psychoneuroimmunologie, die sich mit dem Einfluss psychischer Faktoren auf das Immunsystem und die körperliche Gesundheit befasst. Basierend hierauf wurden 12 Interventionsmodule entwickelt, die sich auf die unterschiedlichen Aspekte des täglichen Lebens fokussieren. Durch das Training werden die emotionalen und sozialen Kompetenzen der Teilnehmenden gestärkt und Problemlösungsstrategien erarbeitet. Neu erlernte Verhaltensweisen sollen gestärkt werden.
Das Kompetenztraining erfolgt parallel zu den medizinischen Untersuchungsterminen. So kann untersucht werden, ob und inwiefern sich verändertes Verhalten auf die medizinischen Parameter auswirkt.

Einzelfallstudie
Die Hauptstudie wird von Einzelfallstudien begleitet, die die komplexen Zusammenhänge zwischen biologischen, psychologischen und sozialen Krankheitsfaktoren unter Bedingungen des gelebten Alltags näher bestimmen. Hierfür werden Patient:innen aus der Interventionsgruppe eingeschlossen.

Förderung
Das Versorgungsmodell wird vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert. Das Projekt wird wissenschaftlich evaluiert. Das Ziel ist eine Übernahme der neuen Struktur in die Regelversorgung.

Laufzeit
Die Laufzeit des Projekts ist von 2022 bis 2025. 

Kooperationspartner
Konsortialführer ist der BKK Landesverband Bayern. In der Umsetzung unterstützen zudem die AOK Bayern, die BDRH Service GmbH, der Berufsverband der Präventologen e.V., die Deutsche Psychotherapeuten Vereinigung e.V., die KV Bayerns sowie die Medizinische Universität Innsbruck und die Universität Regensburg. 

Weitere Informationen unter https://www.bkk-bayern.de/versicherte/gesund-werden/petra/
 

Das Projekt im Überblick

  • Versorgung von Patientinnen und Patienten ab 18 Jahre mit rheumatoider Arthritis
  • Teilnahme niedergelassener Rheumatologen, sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in den bayerischen Modellregionen
    für Versicherte der teilnehmenden BKKen sowie der AOK Bayern 
  • Stärkung der Gesundheits- und Lebenskompetenz von Patienten mit Hilfe eines Kompetenztraining auf Basis der Psychoneuroimmunologie