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Innovative Arzneimittelsteuerung wissenschaftlich begleitet Evaluation der Wirkstoff­vereinbarung in Bayern

Ländliche Versorgung Bayern
Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Bayerns hat gemeinsam mit den gesetzlichen Krankenkassen eine neue Form der Arzneimittsteuerung erarbeitet. Die Wirkstoffvereinbarung soll die Verordnung von Medikamenten transparent steuern, ohne auf monetäre Messsysteme zurückzugreifen. Zu dieser Art der Steuerung liegen bisher noch keinerlei Daten im Vergleich zu anderen Steuerungselementen vor. Daher wird das Projekt über die WirtMed-Studie wissenschafltich begleitet.
Innovative Arzneimittelsteuerung wissenschaftlich begleitet

Arzneimittelsteuerung
In der Wirkstoffvereinbarung werden für die wichtigsten Indikationsgebiete zwischen den Krankenkassen und der KV Bayerns Quoten zwischen Generika und Originalpräparaten (generischer Bereich) sowie Quoten für Leitsubstanzen (nicht generischer Markt) vereinbart. Wichtiger Punkt dabei ist, dass Rabattverträge in den Quoten immer positiv zählen. Das heißt, dass die Kostenverantwortung bei den Krankenkassen liegt.

Quoten
In den verschiedenen Indikationsgruppen nach der Anatomisch-Therapeutisch-Chemischen Klassifikation werden – teilweise fachgruppenspezifisch – bestimmte Quoten in den oben beschriebenen Segmenten vereinbart, die beim einzelnen Arzt zur Zielerreichung führen. Dabei können Unterschreitungen einzelner Zielwerte mit der Übererfüllung anderer Zielwerte ausgeglichen werden (Saldierung). Erhält der Arzt etwa sieben Wochen nach Quartalsende seinen Feedbackbericht mit einer Zielerreichung von 100 Prozent und mehr, weiß er in diesem Moment bereits, dass er für diesen Zeitraum keine statistische Prüfung zu befürchten hat.

Evaluation
Da diese Art der Steuerung völlig neu ist, liegen noch keinerlei Vergleichsdaten zu Steuerungselementen in anderen Kassenärztlichen Vereinigungen vor. Die wissenschafltiche Evaluation erfolgt deshalb in einer gesonderten Studie. Die sogenannte WirtMed-Studie ist ein Innovationsfondsprojekt der Universitäten Erlangen und Marburg. Eine Voruntersuchung erfolgte bereits durch die Universität München.

Besonderheit
Bislang sind keine validen Messungen zu patientenrelevanten, praxisrelevanten und kassenrelevanten Outcomes zur Steuerung im Arzneimittelbereich durch die Kassenärztlichen Vereinigungen verfügbar. Alleine die Ausgabenseite sagt aber nichts über die Güte der Versorgung. Dies soll nun in der WirtMed-Studie gegenüber der Steuerung in Hessen sowie in Sachsen und Thüringen erfolgen.

Kooperationspartner
KV Bayerns, KV Hessen, AOK Bayern, AOK plus, Universität Erlangen, Universität Marburg

Das Projekt im Überblick

  • Ablösung der Richtgrößenprüfung durch die Wirkstoffvereinbarung
  • Steuerung ohne monetäre Vorgaben durch Quotenbildung
  • Transparenz bei der Verordnung
  • wissenschaftliche Evaluation in der WirtMed-Studie