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Digi-ManagerIn Zertifizierung von Digitalisierungsbeauftragten in Arztpraxen und psychotherapeutischen Praxen

Digitalisierung Westfalen-Lippe

Im Dezember 2022 hat das BMG den KVWL-Projektantrag auf ein Förderprogramm für die Etablierung von Digitalisierungsbeauftragten in Arztpraxen und psychotherapeutischen Praxen bewilligt. Das Projekt und die Fortbildung werden in Kooperation mit der Ärztekammer WL (ÄKWL)/Akademie für medizinische Fortbildung und dem Lehrstuhl für Gesundheitsinformatik der Universität Witten/Herdecke (UWH) durchgeführt.

Digi-ManagerIn

Rahmenbedingungen und Hintergründe zum Projekt
Das Förderprogramm richtet sich ausdrücklich an Praxispersonal. Die Ressource Arzt/Ärztin soll entlastet und die Delegation nicht-ärztlicher Leistungen unterstützt werden. Die Ausbildung der Digi-ManagerInnen findet in einem modular aufgebauten Fortbildungsformat statt, dessen thematische und didaktische Inhalte gemeinsam durch die Akademie für medizinische Fortbildung der ÄKWL, der KVWL sowie dem Lehrstuhl Gesundheitsinformatik der UWH erarbeitet wurden. Der Programmfokus liegt in der Ausbildung von Multiplikatoren, die die eigenen Praxisabläufe digitalisieren und zu Ansprechpersonen für die Digitalisierung der Patientenversorgung werden. Die Fortbildung ist im April 2023 gestartet und läuft bis Juni 2024.

Bewerbungsverfahren
256 Praxen haben sich im März 2023 auf die 100 Plätze beworben, um jeweils eine/n Digitalisierungsbeauftragte/n in einer Fortbildung zum/zur Digi-ManagerIn ausbilden zu lassen. Angehende Digi-ManagerInnen werden für die Fortbildung freigestellt; Praxisinhaber:innen erhalten hierfür eine pauschale Aufwandsentschädigung in Höhe von 5.000 Euro.

Aufbau der Fortbildung
Die Fortbildung gliedert sich in ein Wissensmodul (Inhalte des ÄKWL-Curriculums „elektronische Praxiskommunikation“) sowie ein Praxismodul (insbesondere Nutzung der dipraxis als Digitallabor). Sie umfasst insgesamt 205 Stunden. Hierfür stellt die Akademie ihre digitale Lernplattform ILIAS zur Verfügung. Als Abschlussarbeit erstellen die Teilnehmenden eine praxisindividuelle Digitalisierungsstrategie.

Das Wissensmodul im Überblick
Das Wissensmodul umfasst vier Kurse zu den Themen „Datenschutz und Datensicherheit“, „Informations- und Kommunikationstechnologie“, „Telematikinfrastruktur“ sowie „digitaler Reifegrad und Digitalisierungsstrategie“. Neben virtuellen und Präsenzveranstaltungen gibt es auch asynchrone Lehre in Form von Selbststudium. Leistungsnachweise werden in unterschiedlicher Form erbracht (Multiple Choice, Gruppenarbeiten etc.).

Das Praxismodul im Überblick
Auf die Theorie folgt die Praxis. Nach einer Veranstaltung mit Basiswissen, indem das zuvor Gelernte bereits auf die Praxissituation übertragen wird, folgen zwei bis drei Führungen in der dipraxis. Die dipraxis ist eine innovative Wechselausstellung im Dortmunder Ärztehaus, in der sich interessierte Vertragsärzt:innen und -psychotherapeut:innen über Anwendungen in der digitalen Praxis informieren und diese auch gleich direkt vor Ort testen können.

Die Fortbildung endet mit der Erstellung einer praxisindividuellen Digitalisierungsstrategie.

Hierzu wird das von der KVWL entwickelte „digitale Reifegradmodell für Arztpraxen“ verwendet, um den Digitalisierungsgrad der Praxis zu erheben und Optimierungspotenziale herauszuarbeiten. Sowohl die Erhebung des Reifegrades als auch die Erstellung der Digitalisierungsstrategie erfolgen über ein eigens von der KVWL entwickeltes Tool.

Zukünftige Entwicklung
Aufgrund der hohen Nachfrage und dem somit offensichtlichen Bedarf prüft die KVWL derzeit, ob und in welcher Form das Projekt verstetigt werden kann. Sobald es konkrete Planungen gibt, wird die KVWL ihre Mitglieder auf den üblichen Wegen informieren, um allen Interessierten die Chance zu geben, sich zu bewerben.

Weitere Informationen unter kvwl.de/themen-a-z/digi-managerin

Das Projekt im Überblick

  • Zertifizierte Fortbildung für nicht-ärztliches Personal in Praxen in Westfalen-Lippe
  • Digi-ManagerInnen werden für die Teilnahme am Projekt freigestellt (Umfang: 205 Stunden), dafür erhalten Praxen eine pauschale Aufwandsentschädigung in Höhe von 5.000 Euro
  • Wissensmodul bestehend aus: (Präsenz-)Veranstaltungen, Digitale Lerninhalte, Selbststudium und Prüfungen 
  • Praxismodul bestehend aus: Basiswissen und mindestens zwei dipraxis-Führungen
  • Highlight: Erhebung des eigenen digitalen Reifegrades mithilfe eines von der KVWL entwickelten Modells
  • Abschlussarbeit: Erstellung einer praxisindividuellen Digitalisierungsstrategie