DIKOM Diagnostik und Konsil im Pflegeheim mittels Mobiler Geriatrie-Unit
Versorgung von Patient:innen im Pflegeheim
Pflegeheimbewohner:innen befinden sich zum einen meist in höherem Alter und sind zum anderen im Vergleich zu ihren in eigenen Wohnungen lebenden Altersgenossen:innen vermehrt chronisch krank. Ziehen die betreuenden Hausärzt:innen bei medizinischen Problemen von immobilen Pflegeheimpatient:innen eine apparative Zusatzdiagnostik in Erwägung, stellen sie normalerweise eine Klinikeinweisung aus. Bei Teilnehmenden des Projekts kommt hier die Mobile-Geriatrie-Unit (MGU) zum Einsatz.
Die MGU ist ein Fahrzeug, das mit verschiedenen Geräten wie z. B. CT, Röntgen, EKG, EEG, Ultraschall und einem Labor ausgestattet ist. Ein Team aus Fachärzt:in und Medizinisch-Technischer Assistenz vervollständigt die MGU. Apparative Diagnostik kann somit direkt im Pflegeheim durchgeführt werden. Nach Überweisung durch die Haus- bzw. Fachärzt:innen über einen MGU-Koordinator führt das MGU-Team die notwendige Zusatzdiagnostik am Pflegeheim durch. Hierbei kann das Team auf im Fahrzeug integrierte Geräte zurückgreifen. Keine Indikationen sind reguläre ambulante Versorgung oder akute Notfälle.
Die vor Ort erhobenen Befunde werden direkt an Expert:innen in der Klinik übermittelt und in einem telemedizinischen Konsil beraten. Die Befunde werden der/dem überweisenden Ärztin/Arzt zur Weiterbehandlung im Pflegeheim übermittelt. Auf diese Weise können die Patient:innen in der Pflegeeinrichtung bleiben und dort von den eigenen Hausärzt:innen weiterbehandelt werden.
Ziel
Sowohl Kosten als auch die Belastungen für die Patient:innen, die durch Transport und stationäre Aufnahme entstehen, sollen vermieden werden. Notaufnahmen werden entlastet.
Projektteilnahme
Teilnehmen können Patient:innen in Pflegeeinrichtungen mit Einverständniserklärung.
Förderung
Das Versorgungsmodell wird vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert. Parallel zur Umsetzung wird das Projekt wissenschaftlich evaluiert. Das Ziel ist eine Übernahme der neuen Struktur in die Regelversorgung.
Die Projektleitung hat die Universität des Saarlandes (UdS) inne.
Kooperationspartner
- Kassenärztliche Vereinigung Saarland
- Saarländische Pflegegesellschaft e.V.
- Universität des Saarlandes, Lehrstuhl Allgemeinmedizin
- Cusanus Trägergesellschaft Trier mbH (ctt)
- Arbeiterwohlfahrt Landesverband Saarland e.V.(AWO)
- Arbeiter-Samariter-Bund, Landesverband Saarland e.V. (ASB)
- Schwesternverband Pflege und Assistenz gGmbH
- Hausärztliche Gemeinschaftspraxis, Schwemlingen; Kardiologische Gemeinschaftspraxis St. Wendel
- Berufsverband Deutscher Radiologen, Landesverband Saarland
- AOK Rheinland-Pfalz/Saarland
- IKK Südwest
- Knappschaft-Bahn-See
- Techniker Krankenkasse
- Barmer Ersatzkasse
- DAK-Gesundheit
- BKK Landesverband Mitte
Weitere Informationen unter beratung@kvsaarland.de
Das Projekt im Überblick
- Versorgung mit Diagnostik von Pflegeheimpatient:innen vor Ort
- Teilnahme niedergelassener Ärzt:innen im Saarland
- Austausch der behandelnden und diagnostizierenden Ärzt:innen