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RESIST Antibiotika bewusst anwenden – Resistenzen vermeiden

Sicherstellung Nordrhein
Antibiotikaresistenz bezeichnet die Unempfindlichkeit von Bakterien gegenüber antibiotischen Substanzen. Ein breiter und häufig unsachemäßer Einsatz von Antibiotika gilt als Hauptursache für die Ausbreitung von Antibiokiaresistenzen. Das Projekt RESISTenzvermeidung durch adäquaten Antibiotikaeinsatz bei akuten Atemwegsinfektionen – kurz RESIST – steht für einen verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika. Ziel ist es, langfristig weitere Antibiotikaresistenzen einzudämmen.
RESIST

Welche Ziele verfolgt das Projekt?
RESIST möchte dazu beitragen, eine verlässliche und sichere Versorgung mit Antibiotika dauerhaft zu erhalten und zugleich vermeidbare Neben- und Wechselwirkungen zu verhindern. Konkret geht es um die Förderung des gezielten Einsatzes von Antibiotika bei Erkältungen der Atemwege. Im Zentrum des Projekts stehen die Arzt-Patienten-Kommunikation und die gemeinsame Entscheidungsfindung bei der Arzneimitteltherapie.

Wer kann teilnehmen?
RESIST richtet sich an Ärztinnen und Ärzte, die bei akuten Atemwegserkrankungen von Versicherten gewöhnlich aufgesucht werden: Hausärzte, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte sowie Kinder- und Jugendärzte. Eine Einschreibung der Patientinnen und Patienten ist nicht erforderlich. Voraussetzung für teilnehmende Ärztinnen und Ärzte war, dass sie eine dreiteilige Online-Schulung im Fortbildungsportal der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) erfolgreich absolvieren. Dabei lag der Fokus auf einer verbesserten Arzt-Patienten-Kommunikation sowie auf den Grundlagen der rationalen und leitliniengerechten Antibiotikatherapie bei Atemwegserkrankungen.

Führt das Modell in die Regelversorgung?
Die Behandlung der Patienten im Rahmen von RESIST erfolgte zwischen 1. Juli 2017 und 30. Juni 2019. Die gesamte Projektlaufzeit inklusive Vorbereitung und wissenschaftlicher Auswertung beträgt 39 Monate bis zum 14. März 2020. Führt das Projekt zu einer Senkung der Antibiotikaverordnungen, kann es grundsätzlich bundesweit in die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.

Kooperationspartner
Das Modellvorhaben RESISTenzvermeidung durch adäquaten Antibiotikaeinsatz bei akuten Atemwegsinfektionen wird getragen vom Verband der Ersatzkassen e. V., seinen sechs Mitgliedkassen sowie der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und acht Kassenärztlichen Vereinigungen. Es wird finanziert durch den Innovationsfonds der gesetzlichen Krankenversicherung und in den KV-Bezirken Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein, Saarland und Westfalen-Lippe umgesetzt. Die wissenschaftliche Auswertung erfolgt über das Institut für Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Rostock sowie das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi).

Weitere Informationen unter www.kbv.de

Das Projekt im Überblick

  • Pilotprojekt zur Vermeidung von Antibiotikaresistenzen in acht Bundesländern
  • Verringerung der allgemeinen Antibiotikaverordnungsrate bei akuten Atemwegsinfektionen
  • leitliniengerechter Einsatz von Breitbandantibiotika
  • Online-Fortbildung für teilnehmende Ärztinnen und Ärzte