Überleitungsmanagement bei Verdacht auf Osteoporose Förderprojekte anerkannter Praxisnetze in Bayern

Schwachstellen der Versorgung in der Region
Mithilfe einer Befragung von Klinik- und niedergelassenen Haus- und Fachärzt:innen hat das Praxisnetz RAEN die Versorgungsrealität von Patient:innen mit der Krankheit Osteoporose in der Region Regensburg untersucht. Dabei wurden Schwachstellen im Versorgungsablauf von Patient:innen mit osteoporotischer Fraktur festgestellt. Die Erkrankung Osteoporose wird oftmals gar nicht oder zu spät erst anhand von Knochenbrüchen diagnostiziert. Selbst nach Knochenbrüchen werden Patient:innen oft ohne Verdachtsdiagnose aus dem Krankenhaus entlassen, was zu einer erheblichen Steigerung der Gebrechlichkeit der Patient:innen beiträgt. Diese Versorgungslücke möchte das Praxisnetz schließen und mit seinem Projekt „RatisBone Netzwerk“ die stationäre und ambulante Zusammenarbeit verbessern.
Koordinierter Versorgungsprozess für die Region
Auch das Praxisnetz „MainArzt“ hat mit seinem Projekt „Postfrakturmanagement Osteoporose Mainfranken“ in der Region einen Postfrakturprozess für Patient:innen mit osteoporotischer Indexfraktur erarbeitet, der sowohl das Klinikum, den Hausarzt bzw. die Hausärztin als auch den Osteologen bzw. die Osteologin einbezieht. So soll gewährleistet werden, dass die Patient:innen strukturiert in die ambulante Versorgung gelangen und die bei Verdacht auf Osteoporose notwendige Diagnostik und Behandlung erhalten. Durch direkten Kontakt, Verständnis und Miteinander der beteiligten Ärzt:innen und Spezialist:innen sollen schnittstellenübergreifende Lösungsansätze unkompliziert und zügig umgesetzt werden.
Sensibilisierung von Ärzt:innen und Patient:innen
Ein Ziel der Projekte: Steigerung der Awareness für die Volkskrankheit Osteoporose. Informationsmaterialien für Patient:innen zur Erkrankung Osteoporose und dem Behandlungsprozess mit den konkreten Ansprechpartnern in der Region (Krankenhaus, Hausarzt, Osteologe) und umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit nutzen die Praxisnetze, um das Thema bei Patient:innen und Angehörigen bekannter zu machen. Auch für Ärzt:innen und Spezialist:innen sollen regelmäßige, sektorenübergreifende Fortbildungsveranstaltungen angeboten werden, um Unsicherheiten in der Therapie und Behandlung zu reduzieren.
Das Projekt im Überblick
- Regionale Projekte der von der KV Bayerns anerkannten Praxisnetze „Regensburger Ärztenetz e.V.“ und „MainArzt GmbH“ mit finanzieller Förderung der KV Bayerns
- Sensibilisierung für einen Osteoporose-Verdacht
- Strukturiertes Schnittstellenmanagement nach osteoporotischer Indexfraktur
- Vernetzung und engmaschige Zusammenarbeit zwischen dem stationären und ambulanten Bereich
- Sensibilisierung von Ärzt:innen und Patient:innen zum Thema Osteoporose durch Öffentlichkeitsarbeit
- Langfristiger Abbau von Unsicherheiten in der Therapie und Schließen von Versorgungslücken