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Videosprechstunde im Bereitschaftsdienst Digitalisierungsprojekt in Niedersachsen

Digitalisierung Sicherstellung Niedersachsen

Ende April 2020 wurde der kassenärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) um eine Videosprechstunde am Wochenende und an Feiertagen erweitert. In dieser Zeit können Patientinnen und Patienten mit Beschwerden dann online mit einem Arzt bzw. einer Ärztin sprechen.

Videosprechstunde im Bereitschaftsdienst

Videosprechstunde nach Ersteinschätzung
Im Rahmen des Projekts erhalten Patientinnen und Patienten in den Zeiten des ambulanten Bereitschaftsdienstes die Möglichkeit, an einer Videosprechstunde teilzunehmen. Wählt ein Patient die Bereitschaftsdienstnummer 116117 wird ihm in medizinisch vertretbaren Fällen eine Videosprechstunde angeboten. Dies erfolgt auf Basis des strukturierten medizinischen Ersteinschätzungsverfahrens (SmED) durch den Telefondisponenten. Wird der Patient nach dem SmED-Verfahren als möglicher Videopatient eingestuft und entscheidet sich für die Behandlung per Videosprechstunde, erhält er einen Termin, zu welchem er im virtuellen Wartezimmer platznimmt. Der diensthabende Bereitschaftsarzt holt den Patienten zum vereinbarten Termin online ab und führt die Video-Patientenbehandlung durch.

Technische Voraussetzungen
Der entscheidende Vorteil, gerade in Zeiten der häuslichen Isolation, ist die einfache Handhabung für den Patienten. Ein gängiges Smartphone oder Tablet oder ein häuslicher PC mit Kamera und Mikrofon sind die einfachen Systemvoraussetzungen, die die meisten Patientinnen und Patienten schon täglich und selbstverständlich im Alltag nutzen. Viele Beschwerdebilder, so zeigt die Erfahrung in den Bereitschaftsdienstpraxen in der Region Braunschweig, lassen sich durch das ärztliche Gespräch klären oder bei Bedarf im Anschluss über einen Fahrdienst mit notwendigem Rezept versorgen.

Projektziele
Die Durchführung der Videosprechstunden garantieren die Sicherstellung der zukünftigen medizinischen Versorgung durch optimalen Einsatz der knappen ärztlichen Ressourcen. Außerdem kann die Zahl der Hausbesuche für Bereitschaftsdienstärztinnen und -ärzte reduziert werden und Fahrtzeiten werden eingespart. Auch die Patientinnen und Patienten profitieren von dem Projekt durch das Wegfallen langer Anfahrtswege zu Bereitschaftsdienstpraxen bzw. der Wartezeit auf den Fahrdienst.

Dieses Projekt ist mittlerweile in die Regelversorgung übergegangen.

Das Projekt im Überblick:

  • Videosprechstunde an Feiertagen und am Wochenende nach Vermittlung über die 116117
  • Unkomplizierte technische Voraussetzungen für die Patientenschaft
  • Sicherstellung der medizinischen Versorgung außerhalb der Praxiszeiten
  • Entlastung des Fahrdienstes sowie der Bereitschaftspraxen